Beeren mit einer Prise Wahnsinn (Artikel aus St. Galler Tagblatt)
Beeren mit einer Prise Wahnsinn
Drei Tüftler wollen mit gefriergetrockneten Früchten aus Horn an der Olma durchstarten.
Melissa Müller
Sandro Parisenti öffnet eine Box voller gelblicher Kugeln. «Sehen aus wie Augäpfel», sagt er und lacht. «Daran können wir uns die wohl nicht verkaufen.» Trotzdem reicht er eine davon zum Probieren. Ein Biss – und die Überraschung ist perfekt: crunchig, fruchtig, intensiv. «Litschi, gefriergetrocknet», sagt er.
Der frühere Gemeindepräsident von Horn und zwei Freunde haben ein Start-up gegründet und Foodtalente blitzen lassen. Sie verarbeiten mit einer Maschine vollautomatisch Früchte und selbst hergestellte Fruchtmischungen zu haltbaren, hoch aromatischen Snacks. Die gefriergetrocknete Frische und Qualität sind so überzeugend, dass sie an der nächsten Olma mit einem Stand für gefriergetrocknete Fruchtprodukte antreten wollen.
Intensives Erdbeeraroma aus der Tüte
Das beliebteste Produkt: süsse Erdbeeren. In schwarzen Beuteln, die an edle Kaffeeverpackungen erinnern, stecken sie knallrot und schnittfest – sogar so kräftig, dass Sandro Parisenti und seine Freunde ein Kilogramm davon kosten 189.00 Franken. «Wir bekommen die besten Früchte direkt vom Bauern, sie werden schonend bearbeitet und so bleibt der Geschmack erhalten», erklärt er.
Die Konsistenz der Himbeeren erinnert eher an Marshmallows, die Erdbeeren an eine edle Sülze und im Mund entfaltet sich das volle Aroma. «Trotzdem sind sie ungesüsst und völlig natürlich», schwärmt Parisenti. Auch Blaubeeren und wilde Heidelbeeren sind im Sortiment – und bald weitere ausgefallene Sorten.
Glace, Suppen und Kräuter
Die Prise Wahnsinn ist hier wörtlich zu nehmen, sagt Parisenti, der zuvor bei einer Zürcher Innovationsfirma gearbeitet hat. Zusammen mit seinem Freund Manuel Hungerbühler – einem Chemiker – und dessen Frau Katja werden auch ungewöhnliche Mischungen ausprobiert. Zum Beispiel wurden schon Ingwer, Kakao, Chili-Chips und getrocknete Kräuter getestet.
Ein kleines Vermögen in der Kühltruhe
«Wir sind an der Produktionshalle am Limit», weiss das hygienische Team: Wasserentzug und Kälte in der Tieftrocknung haben ihren Preis. Früchte aus Übersee importieren sie keine.
Vollständiger Artikel ist hier nachzulesen: https://epaper.tagblatt.ch/